2001

2001/2002: Erstes Strafverfahren gegen Mitglieder einer arabischen Terrororganisation (Al Tawhid), das nach dem Anschlag auf das Word-Trade-Center auf weltweites Interesse stößt.

 

2002

Im März 2002 wird Anne-José Paulsen (geboren 23. August 1952) zur ersten Präsidentin eines Oberlandesgerichts in Nordrhein-Westfalen ernannt.

 

2003/2004

Prozessgebäude am Kapellweg

Ende 2003 wird das „Lippe-Haus“ aufgegeben. Es ist baufällig geworden und erfüllt die modernen Sicherheitsanforderungen nicht mehr. An seiner Stelle tritt das Prozessgebäude am Kapellweg 36, das am 14. Januar 2004 nach nur zwölf Monaten Bauzeit vom neu gegründeten BLB (Bau und Liegenschaftsbetrieb NRW) an die Justiz übergegeben wird. Das in kürzester Zeit errichtete Bauwerk ist ein reiner Funktionsbau zur Durchführung besonders sicherheitsrelevanter Strafverfahren und als solcher bundesweit einmalig. Auf seinem Dach befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz.

Die Hauptnutzfläche des Prozessgebäudes beträgt 3.035 qm, die Baukosten liegen bei rund 32 Mio. Euro.

 

2005

Am 28. Oktober 2005 wird der Erweiterungsbau des Oberlandesgerichts feierlich eingeweiht.

Der vom Büro Petzinka Pink Architekten geplante sechsgeschossige Neubau arrondiert das Grundstück zwischen Cecilienallee, Kurt-Baurichter-Straße und Klever Straße. Unter Einbeziehung der bestehenden Gebäude bildet der Neubau mit seiner Natursteinfassade und seiner zurückhaltenden Architektur ein einheitliches und repräsentatives Ensemble. Alt- und Neubau sind im 1. OG durch zwei gläserne Brücken verbunden, das Hochhaus, das 1958 an der Kurt-Baurichter-Straße errichtet worden war, ist in den Erweiterungsbau integriert und von allen Etagen des Neubaus aus direkt zugänglich. Im Rahmen der Bauarbeiten wurde das Hochhaus einer Sanierung unterzogen.

Der Neubau mit einer Bruttogeschossfläche von 8.269 qm verfügt über Büros, Sonderbereiche für Prüfungen, Sitzungssäle, Schulungsräume und die Kantine. Er sorgt dafür, dass jetzt alle Richter und Mitarbeiter des Oberlandesgerichts auf dem Grundstück zwischen Cecilienallee und Kurt-Baurichter-Straße Platz haben, und ermöglicht damit die Auflösung der Nebenstellen in der Dienstvilla, der Georg-Glock-Straße und dem Immermannhof.

Den besonderen Blickpunkt bildet hier eine Skulptur der Düsseldorfer Künstlerin Hede Bühl.

Heute…

ist das Oberlandesgericht das zweitgrößte der drei Oberlandesgerichte des Landes Nordrhein-Westfalen. Flächenmäßig ist sein Bezirk zwar der kleinste geblieben (ca. 5.000 km², OLG Köln: 7.400 km², OLG Hamm: 21.600 km²), die Zahl der Gerichtseingesessenen liegt mit mehr als 4,7 Millionen aber geringfügig höher als im Bezirk des älteren Oberlandesgerichts Köln (4,3 Millionen).

Zu seinem Bezirk gehören 6 Landgerichte, ein Präsidialamtsgericht und 28 Amtsgerichte. Mehr als 6.500 Bedienstete, davon gut 1.000 Richter sind hier tätig.

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat nur wenige, allerdings sehr bedeutsame erstinstanzliche Zuständigkeiten; etwa in Straf- und Kartell-Verwaltungssachen. In erster Linie ist es das für die nachgeordneten Gerichte seines Bezirks zuständige Rechtsmittelgericht.

Mehr als 170 Richter nehmen hier zurzeit in 6 Strafsenaten, 28 Zivilsenaten, 5 Kartellsenaten, 1 Vergabesenat und 9 Senaten für Familiensachen Rechtsprechungsaufgaben wahr. Mit mehr als 290 Bediensteten erfüllt das Gericht im Übrigen die zahlreichen Aufgaben einer Mittelbehörde, die von der Verwaltung der Haushaltsmittel über die sachliche Ausstattung der Gerichte und Fragen der Organisation bis zur Personalauswahl und –förderung in alle Laufbahnen reichen. Daneben hat das Oberlandesgericht für die Ausbildung und Förderung des juristischen Nachwuchses zu sorgen. Dazu gehören die Abnahme der staatlichen Pflichtfachprüfung als Teil der 1. Prüfung, die dem Justizprüfungsamt im Hause obliegt, und die Betreuung einer großen Zahl von Rechtsreferendaren.